Sarah Polley als Nicole



(Das süsse Jenseits)

Kanada 1997

An Alliance Communications presentation
An Ego Film Arts production
Produced with the participation of
Telefilm Canada/The Harold Greenberg Fund/TMN – The Movie Network
(an Astral Communications Network)
With the assistance of
The Government of Canada, Canadian Film or Video Production
Tax Credit Program

Producers Camelia Frieberg
Atom Egoyan
Executive Producers Robert Lantos
Andras Hamori
Associate Producer David Webb
Line Producer Sandra Cunningham
Director Atom Egoyan
Assistant Directors David Webb
Bruno Bryniarski
Mary Sylwester
B.C. Aerial Unit:
Andy Mikita
Tracey Poirier
Screenplay Atom Egoyan
based on the novel by Russell Banks
Directors of Photography Paul Sarossy
 B.C. Aerial Unit:
 Greg Middleton
Editor Susan Shipton
Production Designer Phillip Barker
Music Mychael Danna

Cast
(selected)
Mitchell Stephens Ian Holm
Nicole Burnell Sarah Polley
Billy Ansel Bruce Greenwood
Sam Burnell Tom McCamus
Wanda Otto Arsinée Khanjian
Risa Walker Alberta Watson
Dolores Driscoll Gabrielle Rose
Wendell Walker Maury Chaykin
Mary Burnell Brooke Johnson
Hartley Otto Earl Pastko
Abbott Driscoll David Hemblen
Allison O'Donnell Stephanie Morgenstern
Schwartz Peter Donaldson
Zoe Stephens Caerthan Banks

Format:  35 mm, Farbe, 2,35:1
Länge:  Je nach Medium bzw. Quelle finden sich folgende Angaben:
ca. 104:40 Min. Ausstrahlung der ARD mit beschleunigt ablaufendem Abspann
107 Min. Laufzeit GB-Video
  110 Min. deutsches Presseheft
112 Min.  egofilmarts.com bzw. Hülle Video (D)
112:05 Min.  Zeitschrift 'Sight and Sound' (GB)
112:14 Min.  Laufzeit US-DVD
Dreharbeiten:  Sieben Wochen, ab dem 28. Oktober 1996
Premiere/Uraufführung:  15. Mai 1997 (official competition screening)
Cannes Film Festival (Official Selection)
Kinostart Deutschland:  05. März 1998 (Verleih: Pandora)
(Die Verleihrechte bzw. die Lizenz ging 1999 offenbar an die Kinowelt AG über, heute Kinowelt GmbH)
TV-Erstausstrahlung:  23.01.2000 ARD (Vermutlich die Free-TV-Premiere)
Video/DVD: 
DVD-Cover "Das süße Jenseits"
Die deutsche Synchronfassung erscheint erstmals auf DVD am 12. Oktober 2007! Details dazu finden sich unter Arthaus.de bzw. Kinowelt.de. Das deutsche Video erschien bei Arthaus/Kinowelt (AH00345, arte-Edition) und ist nicht mehr lieferbar, d.h. nur noch gebraucht (z.B. über eBay oder private Anbieter bei Amazon.de). Engl. Originalfassungen: Vorzüglich ausgestattet ist die US-DVD (New Line Home Video – New Line Platinum Series). Die DVD aus England hat zwar nicht so viele Extras aufzuweisen, bietet aber immerhin die Dokumentation "Formulas for Seduction: The Cinema of Atom Egoyan" (von 1999, ca. 51 Min.) und ist auch über Amazon.de erhältlich (ca. 30 €, von privaten Anbietern auch schon für weitaus weniger). Infos hierzu: www.sendit.com/.
Soundtrack:  erschienen bei Virgin Records.
(Als Import aus den USA bzw. Kanada offenbar noch lieferbar – z.B. über Amazon.com –, ansonsten auch gebraucht noch gut erhältlich, z.B. über private Anbieter über Amazon.de oder eBay. Stand: März 2005.)

Links:
Offizielle Website:  www.finelinefeatures.com/sweet/index.html

Kleine Website, tatsächlich noch online... bietet das Drehbuch zum Download an – das einzige von Egoyan, das offiziell und ganz legal im Internet zur Verfügung steht!
Trailer:  www.finelinefeatures.com/...

2:25 Min. (7,68 MB), leider nur sehr kleines Bild
http://movies.nytimes.com/...

0:31 Min., Trailer zur Video-/DVD-Veröffentlichung in den USA
Internet Movie Database:  german.imdb.com/
Cannes 1997:  www.cannes-fest.com/...

Noch ein wenig Internet-Nostalgie... Dies sind offenbar die Original-Seiten aus 1997, anläßlich der (Ur-)Aufführung in Cannes. Daß sie auf Französisch sind, läßt sich wohl verschmerzen angesichts der Authentizität...
Interviews m. Egoyan (engl.):  indiewire.com/ (Part 1) | indiewire.com/ (Part 2)

"Vom Schätzer zum Erzähler" / "A Conversation with Atom Egoyan" – Gespräch mit Marcia Pally: deutsch | English
'The Pied Piper of Hamelin':  www.indiana.edu/

Völlig genial... Das Buch von 1888 als 'eVersion'! Es ist offenbar dieselbe Ausgabe wie im Film, oder zumindest fast
allgemeine Link-Liste (engl.):  looksmart.com/
ausgewählte Artikel/Rezensionen  
(print): 
[folgen evtl. später]

  Als der Anwalt Mitchell Stephens in dem kleinen und verschneiten Ort Sam Dent in British Columbia eintrifft, stößt er auf eine paralysierte Gemeinschaft: kurz zuvor ist ein Schulbus mit 22 Kindern des Ortes in einen gefrorenen See gestürzt, wobei 14 Todesopfer zu beklagen sind. Mitchell will die Hinterbliebenen zu einer Schadenersatzklage bewegen und versteht es teilweise geschickt, die unbewältigte Trauer der Menschen für sein Ansinnen zu nutzen, die Verzweiflung in Wut und Anklage umzumünzen, was aber gleichzeitig zu Mißtrauen und Zweifel führt und die Bewohner entzweit. Als es schließlich zu einem Prozeß zu kommen scheint und die Zeugen angehört werden, läßt Nicole, die das Unglück querschnittsgelähmt überlebt hat, seine Pläne wie eine Seifenblase zerplatzen...

  Einmal mehr variiert Egoyan sein vielleicht zentralstes Thema: Verlust, Trauer und die Versuche von Menschen, damit umzugehen. Es ist sein erster Film nach einer literarischen Vorlage, genauer gesagt eigentlich nach zweien, denn das Gedicht "The Pied Piper of Hamelin" ("Der Rattenfänger von Hameln") von Robert Browning fungiert als literarisches Leitmotiv und wird von Egoyan als eine Art begleitender Kommentar der Handlung auf der filmischen Realebene eingesetzt. Das Oszillieren zwischen diesen beiden Ebenen findet seine Entsprechung in der filmischen Erzählweise, indem Zeit und Raum virtuos miteinander verwebt werden. Der traumatische Schwebezustand der trauernden Gemeinde wird von Paul Sarossy in eindringliche Bilder umgesetzt; immer wieder gleitet die Kamera über die eisige Winterlandschaft, und Schwenks in den offenen Himmel wirken wie Überleitungen von einer Ebene zur anderen. Die Anklänge an die Rattenfängersage werden noch verstärkt und unterstützt durch einen atmosphärisch dichten Soundtrack, der überwiegend mit akustischen Instrumenten arbeitet und mit dem förmlich erdentrückten Gesang der damals kaum 18-jährigen Hauptdarstellerin Sarah Polley aufwartet. – Der Film wurde mit Preisen förmlich überhäuft; er erhielt u.a. drei Auszeichnungen in Cannes 1997 und zwei Oscar-Nominierungen; zweifellos das bisher gelungenste filmische Werk Egoyans.
[Der Film wurde 2003 in einen 35 Filme umfassenden "Filmkanon" aufgenommen (siehe www.bpb.de/...)]

Text: D. Eilers, mit starken Anleihen beim deutschen Presseheft und kleinen Entlehnungen aus der Besprechung im film-dienst (Nr. 5/1998, Hans Messias)